Was ist ein ETF


Bevor ich gross etwas definiere, gebe ich lieber den Wikipedia Link an: ETF (Wikipedia)

Oder eine etwas kommerziellere Seite: ETF (JustETF)

Und jetzt mit meine eigenen Worten

Ein ETF ist eine Sammlung von Aktien. Also nicht nur eine, sondern gleich mal z.B. 100. Eine Fondgesellschaft kauft diese Aktien, macht daraus einen Fond und man kann dann einen Anteil davon kaufen.
Die Auswahl der Aktien erfolgt dabei nach einigermassen etablierten Regeln

Als DAX-Anleger müßte ich mir jetzt also nicht 40 einzelne Aktien kaufen, sondern kaufe nur einen (mehrere) ETF Anteile, und habe die gleiche Abdeckung der Firmen.
Das hat den Vorteil, dass ich automatisch breit streue. Das reduziert den Verlust, wenn nur eine Firma pleite geht. Allerdings wird der Gewinn extrem guter Firmen durch den Rest gedämpft. Man hat eben nur den Mittelwert von allen Firmen.

Handeln von ETFs

Die Anteile von ETFs werden genau so wie Aktien an der Börse gehandelt. Anstelle einer einzelnen Aktie kann man genau so einen ETF-Anteil kaufen. Es gibt Kurse dieser Anteile, wie bei Aktien. Man zahlt genau die gleichen Gebühren.

Hier z.B. der Kursverlauf eines DAX ETFs, abgefragt bei Onvista :


Wie bei normalen Aktien gibt es eine ISIN und eine WKN, unter der man das Produkt kaufen kann. Im Januar 2024 hätte man dafür ca 140€ bezahlen müssen. Ein Jahr später ca 165€. Die bekommt man natürlich dann auch beim Verkauf. Dieser DAX ETF hat also ca 20% Gewinn im letzten Jahr gemacht.

Was enthält nun dieser DAX ETF

Um die exakte Zusammenstellung des Ishares DAX ETF zu sehen, kann man dort die Informationen abfragen: Ishares 593393.
Dort findet man zuerst allgemeine Informationen.

Weiter unten dann unter Positionen (hier die ersten 10)

Also eben alle DAX Firmen.

Feinheiten eines ETFs

Es gibt ein paar feine Unterschiede, die ein ETF haben kann, und jeder Anleger sollte sich entscheiden, ob der damit leben kann.

Produktstruktur

Sicherer ist immer eine Physische Abbildung.

Gewinnverwendung

Die zu Grunde liegenden Aktien können unter Umständen eine Dividende auszahlen. Es gibt zwei Möglichkeiten, dem Kunden dieses Gewinn weiter zu geben. Thesaurieren ist steuerlich minimal besser. Aber letztendlich ist das Geschmackssache.

Zusammenstellung eines ETF

Wie oben schon kurz angerissen, gibt es verschiedene Möglichkeiten einen ETF zu bilden. Also aus den ca 9000 handelbaren Aktien eine Zusammenstellung zu machen, die Kunden interessieren könnte. Wie im letzten Abschnitt schon beschrieben, kann man sich dann die einzelnen Firmen auflisten lassen. Hier als Beispiel ein Medizin ETF: iShares Global Healthcare ETF
Man sieht, das sind nicht nur US-Firmen, sondern auch dänische oder schweizer Unternehmen. Global eben.

Fondgesellschaften

Welche Gesellschaften stellen diese Fond zusammen, und bieten sie zum Kauf an?
Einige größere Banken BNP Paribars, DWS(Deutsche Bank) machen so etwas. Und dann gibt es noch große Fondgesallschaften, die ETFs auflegen: z.B. Blackrock(IShares) und Vanguard. Das sind alles internationale Gesellschaften. Für eine lokale Sparkasse oder Volksbank wäre das eine Nummer zu gross.

Kosten

Warum legt eine Gesellschaft einen ETF auf? Natürlich um daran zu verdienen. Das war schon bei den Sparkassen-Fond aus dem letzten Jahrtausend so, dass es ein Gebühr dafür gab.
Da die großen ETFs der Gesellschaften sehr ähnlich sind, findet dort auch ein Preis-Wettbewerb statt, so dass jeder mit niedrigen Gebühren wirbt.

Die Gebühr wird als TER bezeichnet. Im Normalfall sollte ein TER unter 1.00% sein. Sehr günstige ETFs haben einen TER von 0.15% . Bei spezielleren ETF kann er bis 0.60% steigen. Die alten Sparkassenfonds hatten eine Gebühr von bis zu 3%. Daran sieht man schon, dass bei einem ETF mehr vom Gewinn beim Anleger ankommen kann.

Die TER wird auch auf den Angebotsseiten angebenen. Der IShares DAX ETF (siehe oben) hat eine TER von 0.16%:

Der ETF ist also recht günstig.

Sicherheit von ETFs

Was passiert eigentlich, wenn es bergab geht? Bei Einzelaktien verlieren diese an Wert, und es kann bis zu einem Totalverlust (alles weg) kommen.

Bei einem ETF fangen andere Aktien den Verlust auf. Wenn von den 40 Dax-Firmen eine davon in die Pleite geht (wie z.B. Wirecard), dann sind die anderen 39 noch da, und es entsteht nur ein Verlust von 2.5%. Deshalb streut man ja breit.

Was ist eigentlich, wenn die Fondgestellschaft pleite geht? Ich habe das jetzt so verstanden: Die Fondgesellschaft muss ja die Aktien kaufen, und den ETF abzubilden. Das ist aber ein Sondervermögen der Kunden, und geht nicht mit in eine Konkursmasse. Dieses Sondervermögen wird verkauft, und fliesst an den Kunden zurück.
Es gibt wohl ein paar Abstriche, aber ein Totalverlust ist damit nicht möglich. (Darauf keine Garantie!)