Möglichkeiten des Sparens


Wie legt man das Geld an, welches gerade übrig ist, damit man später etwas davon hat?
Und auch, wie legt man das Geld an, dass es mehr wird, und nicht von der Inflation gefressen wird?

Anlagedreieck

Bei der Anlage von Geld hat ein Anleger verschiedene Ziele. Das Geld soll sicher sein, ein Verlust ausgeschlossen oder begrenzt. Es soll möglichst viel Rendite entstehen. Und man möchte auch sofort an sein Vermögen heran kommen, falls ein dringender Bedarf entsteht. Diese drei Ziele kann man graphisch in einem Dreieck aufzeichnen.


Ein Anlage-Möglichkeit liegt dann irgendwo in diesem Dreieck. Und da sieht man, dass man alle drei Ziele niemals gleichzeitig haben kann. Entweder wird eine hohe Rendite abgeworfen, dann kommt man nicht so leicht an sein Geld heran, und es sind Risiken dabei.
Wenn das Geld sicher sein soll, dann fehlt die Rendite. Und wenn man schnell an sein Geld möchte, dann wirf die Anlage auch nicht so viel Gewinn ab. Hier eine Tabelle mit gängigen Anlagen, und ihre Einordnung in dem Rendite Dreieck.

Sicherheit Rentabel Liquide
Sparbuch ja 0.5% ja
Bausparen ja 0.1% nein
Gold ja 0.0% ja
Riester ja ?? nein
Tages/Festgeld ja 2% ja
Anleihen nein 3% nein
Aktien nein 4% ja
Derivate nein hoch nein

Aktuell verfügbare Möglichkeiten

Sparbuch

Die Sparkasse bietet immer noch ein Sparbuch an. Darauf kann man (heute auch elektronisch) Geld einzahlen. Das Geld bringt dann Zinsen. Und man kann klassisch auch wieder das Geld sich auszahlen lassen.
Die etablierten Banken bieten zur Zeit ca 0,5% Zinsen.

Nachteile: Zitat vom Handelsblatt
Ein Nachteil des Sparbuchs besteht in der mangelnden Flexibilität. Sollten Sie einmal eine höhere Summe von Ihrem Sparbuch benötigen, ist dies in der Regel nicht möglich. So können Sparbuch-Inhaber meist nur bis zu 2.000 Euro pro Monat von Ihrem Sparbuch abheben.
Zudem bietet ein Sparbuch nicht die Möglichkeit Transaktionen, wie zum Beispiel Überweisungen, auszuführen. In der Regel können Sie nur Geld einzahlen oder auszahlen lassen. Oftmals müssen Sie dafür einen Bankschalter aufsuchen.

Fazit: gibt es noch, wenig Rendite, umständlich.

Bausparen

Bausparen war im letzten Jahrtausend und auch in den 00er Jahren ein Muss. Insbesondere wenn man vor hatte, eine Immobilie zu erwerben. Man hat ein paar Jahre konstant Geld angespart. Meist waren 7 Jahre die Ansparzeit. Wenn man eine Ansparsumme erreichte, dann hatte man die Möglichkeit einen Immobilienkredit zu bekommen, der geringere Zinsen hatte.
Versüßt wurde das auch noch durch Vermögenswirksame Leistungen. Das ist ein Geldbetrag den der Arbeitgeber dazu geben konnte, und viele haben das auch gemacht.

Anfang des Jahrtausends sanken aber die Immobilienkreditzinsen, so dass der verbilligte Baussparkredit kaum noch Vorteile hatte.

Auch gab es eine Veränderung der Vermögenswirksamen Leistungen. Auch wurde vermehrt Riestersparen etc angeboten. Die Bausparverträge gerieten ins Hintertreffen.

Weiterhin sind in den letzten 15 Jahren die Immobilienpreise so stark gestiegen, dass selbst mit den Bausparverträgen ein Hauskauf für viele Leute nicht machbar ist.

Bausparen wird immer noch angeboten. Bei der Schwäbisch Hall (ein klassischer Bausparer) beträgt der Guthabenzins aktuell nur 0.2%. Der spätere Darlehenszins dann 3.3% . Die Werte sind aus einem Beispielrechter auf deren Homepage entnommen und können sich ändern.
Auch ist zu erwähnen, dass es bei einem Bausparvertrag immer eine Abschlussgebühr gibt, die an die Bank geht.

Fazit: wenig Guthabenzinsen. Lohnt sich nur, wenn man Zusatzzahlungen des Arbeitgebers bekommt, und wirklich den Kredit später braucht. Möchte man keine Immobilie kaufen, dann lohnt sich das gar nicht.

Gold

Gold ist eine interessante Anlage. Es produziert keinen Gewinn in Form von Zinsen oder Dividenden. Allerdings steigt der Goldpreis im Lauf der Jahre so, dass bestimmte Dinge in Gold immer das gleiche Kosten. Die Kaufkraft bleibt immer ähnlich. Es gibt eine Statistik, da kostet ein Anzung über die Jahrzente immer so viel wie eine Unze Gold:

Gold kann man also kaufen, wenn man Verluste vermeiden möchte, auf einen eventuell Gewinn aber verzichten kann.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Gold zu kaufen:

Hier ein paar Bemerkungen dazu.

Goldmünzen

Diese Münzen werden in speziellen Geschäften und teilweise auch im Fernsehen angeboten. Der Wert der Münze berechnet sich aus dem Goldanteil, und dem Sammleranteil. Der Sammleranteil kann aber variieren. Wenn sich später kein Käufer findet, der das Motiv schätzt, dann gibt es nur den reinen Goldteil beim Verkauf.

Dazu ist aber zu sagen, dass z.B. bei Münzen aus dem Fernsehen der Goldpreis oft nur 50% ausmacht. Eine Münze mit 1 Gramm Goldanteil wird dann zu einem Preis angeboten, für den man auch 2 Gramm Barrengold bekommen würde.
Weiterhin möchten Verkäufer und Aufkäufer auch verdienen, so dann man nie den exakten Preis bekommt, sondern immer etwas weniger.
Das Gute bei Gold ist, dass in Deutschland darauf keine Mehrwertsteuer anfällt, wie es z.B. bei Silber (-Barren) ist.

Goldbarren

Goldbarren bekommt man in speziellen Geschäften, aber auch bei vielen Banken oder Online. Man kann dann einen 10 Gramm Barren kaufen. Der ist verpackt und signiert, so dass beim Verkauf kein Nachweis notwendig ist. Die Barren gibt es in Stücklungen von 1 Gramm bis zu 100 Gramm.

Auch beim Goldbarren zahlt man beim Kauf leicht mehr, als man bei einem Verkauf bekommen würde. Daran verdient der Händler oder die Bank. Aber der Preis orientiert sich stark am Weltmarktpreis. Der Sammlerfaktor fällt weg. Bei Barren mit wenig Gramm ist allerdings der Aufschlag höher, als z.B. bei 100 Gramm.

Als ETC

Man kann das Gold auch an der Börse kaufen, und es dort liegen lassen. So eine Möglichkeit bietet z.B. Xetra Gold . Das Gold kommt nicht nach Hause, sondern man hat nur einen Anspruch dass es geliefert werden kann. Wenn man das Gold 12 Monate hält, dann ist der Gewinn steuerfrei . Beim Kauf und Verkauf zahlt man nur die üblichen Ordergebühren des Brokers.

Allerdings muss man für die Aufbewahrung eine Gebühr bezahlen. Aktuell zahle ich für 10 Gramm Gold ca 3€ Aufbewahrungsgebühr pro Jahr. Diese wird von meinem Broker in Monatsraten eingezogen.

Fazit

Hier mein persönliches Fazit zu Gold. Man kann sich etwas Gold zulegen. Von Münzen würde ich die Finger lassen, alleine schon wegen des Sammlerfaktors und dem schwierigen Verkauf.

Goldbarren sind einfacher zu Handeln als Münzen, und der Preis ist nahe am offiellen Preis. Allerdings ist zum Kauf und Verkauf ein Gang in ein Geschäft notwendig. Auch hat man das Gold dann zuhause rumliegen, und braucht dort, je nach Vermögen, einen Safe, oder mietet sich ein Schliessfach bei der Bank. Beides ist mit Kosten verbunden.

Gold ETC sind schnell gekauft und verkauft. Vom Handeln her ist es das einfachste. Man zahlt eine Aufbewahrungsgebühr, braucht sich aber nicht um einen Safe kümmern. Das sollte man mal durchrechnen, ab wann ein Safe günstiger ist. Einfache Geräte (wie im Hotelzimmer) gibt es für 100€. Für etwas mehr Stabilität zahlt man ab 500€.

Tagesgeld / Festgeld

Tagesgeld und Festgeld ist (meiner Meinung nach) der Nachfolger des Sparbuchs. Man kann elektronisch Sparen und wieder abheben. Bei Tagesgeld kommt man innerhalb eines Tages an sein Geld. Bei Festgeld muss man die Fristen (z.B. jährlich) einhalten, und wird dafür mit etwas höheren Zinsen belohnt.

Die Zinsen sind aber meist niedriger als die aktuelle Inflation, so dass man bei längerer Anlage zwar Zinsen bekommt, trotzdem aber das Vermögen sinkt.

Geht man von irgendwelchen attraktiven Sonderangeboten weg, erhält man derzeit bei der Deutschen Bank auf das Tagesgeld 0,75% Zinsen. Auf ein Festgeld (1 Jahr) bekommt man 2,25% Zinsen. Links erspare ich mir hier, weil sich die Bank-Angebote schnell ändern.

Die aktuelle Inflationsrate liegt bei 2,6%. Also verliert man auch beim Festgeld leicht am Geldwert.

Anleihen

Anleihen gibt es z.B. als Staatsanleihe, wo man einem Staat Geld gibt, und dieser es verzinst nach ein paar Jahren zurück zahlt.

Eine andere Form sind Unternehmensanleihen. Statt einem Staat leiht man einem Unternehmen Geld. Anders als bei Aktien bekommt man dafür keinen Anteil am Unternehmen. Sondern nur das Versprechen das Geld plus Zinsen zurück zu bezahlen. Bei Unternehmensanleihen ist immer das Risiko einer Pleite dabei. Aber wie im Anlagedreieck gesehen: höheres Risiko bietet höhere Zinsen.

Ich persönlich habe keine Erfahrungen mit Anleihen. Deshalb keine weiteren Kommentare oder Empfehlungen.

Aktien

Abgeleitete Finanzprodukte

Da fallen mir jetzt ein paar Produkte ein:

Aktienoptionen

Bei Wikipedia findet man eine umfangreiche Beschreibung.

Letztendlich bekommt man das Recht eine Aktie zu einem vorher festgelegten Ausübungspreis an einem in der Zukunft liegenden Fälligkeitstermin zu erwerben oder zu veräußern. Man spekuliert also, dass die Aktie bis zu diesem Termin steigt oder fällt. Tut sie es, macht man Gewinn bei dem Geschäft. Tut sie es nicht, dann hat man Verlust. Letzendlich eine Wette auf eine Kursentwicklung.

Bei normalen Aktien wartet man, dass der Preis steigt, und man durch den Besitz eine Wertsteigerung erfährt. Bei Optionen geht das in beide Richtungen. Bei normalen Aktien kann man sie einfach lange liegen lassen. Bei den Optionen gibt es einen Verfallstermin, an dem der Vertrag fällig wird.

Meist kauft und verkauft man bei den Optionen keine einzige Aktie, sondern bekommt den Differenzgewinn in Geld, oder zahlt den Verlust.

CFD

Wieder bei Wikipedia findet man eine umfangreiche Beschreibung.

Während bei Optionen noch eine Aktie im Hintergrund ist, ist der CFD eine reine Finanzwette. Man wettet, dass ein Kurs eine bestimmte Marke erreicht. Jemand anderes wettet dagegen. Der Gewinner bekommt dann den 'Wetteinsatz'. Dabei sind noch 'Hebel' möglich, also wenn der Kurs stärker steigt, bekommt man das doppelte. Oder man verliert noch mehr.

Meiner Meinung nach ist das wie Sportwetten oder Lotto. Kontrollierbar ist da nichts. Letztendlich gewinnt nur die Bank an den Gebühren.

Viele Anbieter müssen schon auf ihrer Homepage diese Warnung ausgeben (gesehen bei flatex.de):

Fazit

Die abgeleiteten Finanzprodukte sind nichts zum Anlegen von Geld für eine Rente. Sie erfordern viel Zeit und Aktivität. Und es besteht ein hohes Risiko auf einen Totalverlust. Ich empfehle jeden, die Finger davon zu lassen.